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Am 18. Februar 1906 wurde der Musikverein Schönenberg durch einige begeisterte Bläser aus unserem Dorf gegründet. Die grösste Herausforderung der Anfänge unseres Vereins war die Anschaffung von Instrumenten. So wurden das Schlagzeug und der B – Bass von der vorherigen Musikgesellschaft leihweise übernommen und später für Fr. 160.- erworben.
 
Die erste Vereinsreise erfolgte im Jahre 1911, und zwar zu Fuss über Hütten – Schindellegi- Etzel Kulm, wo damals noch ein grosser Aussichtsturm stand, nach Einsiedeln. Ständige Begleiter waren die Instrumente, welche zu Marschmusik oder Ständli da und dort erklingen durften.
 
Das Jahr 1913 war für unseren Verein wiederum etwas Besonderes, da nämlich wurden die Bemühungen erstmals durch öffentliche Gelder unterstützt, nämlich durch die erste Gemeindesubvention im Betrag von Fr. 50.-!
 
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges verunmöglichte einen regelmässigen Probenbesuch, die Proben mussten teilweise eingestellt werden. Es begann ein harter Kampf um das weitere Bestehen des Vereins. Erst im Jahre 1919 konnte wieder ein regelmässiger Probenbetrieb aufgenommen und ein neuer B-Bass durch Spenderbeiträge angeschafft werden.
 
Zum Wirkungskreis des Vereins gehörten zu dieser Zeit auch die Gemeinden Hütten und Hirzel, so dass so manches Ständli aufgrund des „Anreiseweges“ oder auch aus anderen Gründen oft vom Vormittag bis in die Nacht hinein dauerte. Auch Generalversammlungen wurden in unseren Nachbargemeinden abgehalten, um den Kontakt zur Bevölkerung von Hütten und Hirzel zu pflegen.
 
An der Generalversammlung des Jahres 1926 wurde die Gründung eines Fonds zur Beschaffung von Uniformen beschlossen. Die Finanzierung dieses Fonds stellte man sich durch intensives Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Ab sofort wurde bei guter Witterung jeden Sonntag Marschmusik geboten, und vor jedem Haus wurde ein kleines Konzert gegeben. Der Erfolg war überwältigend, bereits am 1. August 1926 durfte die erste Vereinsuniform in der Kirche eingeweiht werden.
 
Am 3. Januar 1948 krönte ein neuer Besucherrekord ein glückliches Vereinsjahr: Am Chränzli in der „Sonne“ waren 245 Eintritte zu verzeichnen!
 
1956 feierte der Musikverein Schönenberg bereits sein 50 jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass entschied man sich, neue Uniformen und erstmals eine Vereinsfahne anzuschaffen. Am 12. August 1956, aufgrund der Maul-und Klauenseuche später als geplant, fand der Musiktag mit Neuuniformierung und Fahnenweihe statt. Die erste Vereinsfahne wurde dem Musikverein von der Landwirtschaftlichen Konsumgenossenschaft Hütten – Schönenberg geschenkt, was man natürlich gebührend bei einem Bier feierte.
 
Am 6. Juli 1957 reiste der MVS an das 23. Eidgenössische Musikfest in Zürich. Als erster Zürcher Verein durfte Schönenberg mit dem Marsch «Eidgenossen» auf der Marschmusikstrecke am Mythenquai marschieren. Der MVS erreichte das Prädikat «vorzügliche Marschmusik». Das Konzert im Saal des Volkshauses fand erst um 17 Uhr statt. Es wurde trotz hochsommerlicher Wärme ein Alkoholverbot verhängt, welches, so steht es zumindest geschrieben, von allen Mitgliedern pflichtbewusst eingehalten wurde. Auch der Konzertauftritt wurde mit «vorzüglich» bewertet.
 
1960 stand eine grosse Auslandreise auf dem Programm. Das Ziel war die italienische Riviera mit Abstechern nach Nizza, Monaco und Monte Carlo. In Genua gab es eine Hafenrundfahrt, was für viele sehr beeindruckend war, sahen Sie doch zum ersten Mal grosse Frachter und Passagierschiffe. In Monte Carlo wurde das berühmt-berüchtigte Spielcasino bewundert, allerdings nur von aussen.
 
Im Mai 1966 wurde in Schönenberg gleich an 2 Wochenenden gefeiert. An einem Wochenende fand der Musiktag des linken Zürichseeufer und Sihltal, organisiert vom Musikverein Schönenberg, statt, am 2. Wochenende veranstalteten die Schönenbeger Sänger den Zimmerberg-Sängertag. In diesem Jahr viel auch der Startschuss für eine Teil-Neuinstrumentierung, welche in den Folgejahren durch diverse Auftritte finanziert wurde.
 
1976 konnte Dirigent Hermann Brunner sein 25-jähriges Jubiläum feiern! Wahnsinn, und in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar. Leider musste im Herbst desselben Jahres das letzte Gründungsmitglied Alfred Stäubli beerdigt werden.
 
1977 wurde wieder einmal verreist, unter anderem ins schöne Zillertal.
 
1980 wurde Hermann Brunner nach 30 Jahren dirigieren am Chränzli verabschiedet. Sein Nachfolger hiess Bruno Bachmann. Im Sommer desselben Jahres brach ein regelrechter Hochzeitsboom aus. Innerhalb von drei Wochen konnte der Musikverein drei kirchliche Trauungen von eigenen Musikkameraden begleiten.
 
1981 feierte der MVS sein 75 Jahr Jubiläum.